
Mobilität
Das erste was wir gemacht haben war, wir haben unserem Vertrauensmann ein Fahrrad finanziert, damit er nicht immer kilometerweit laufen muss um zum Feld zu kommen, dieses Fahrrad bekam von ihm den Namen "Daimler".
Brunnenvertiefung:
In GBangragou wohnen etwa 450 Erwachsene Menschen zuzüglich der Kinder und der alte Brunnen gab nicht mehr genug Wasser für alle diese Menschen und mußte vertieft werden. Normalerweise macht so etwas eine europäische Firma für viel Geld, da wir aber die Handwerker vor Ort unterstützen wollen, haben wir nach entsprechenden Brunnenbauern gesucht und gefunden, sowie den Auftrag vergeben.

Anlegen eines Gartens:
Wie toll die Menschen vor Ort arbeiten können ist sehr oft einfach erstaunlich und vor allem mit was für Werkzeugen. Ich möchte einen europäischen Handwerker sehen, der mit diesen Werkzeugen eine solche Qualität erreicht und das unter den vorhandenen Gegebenheiten. Dieser Garten hat nämlich auch ein eigenes Wasserbecken in dem sich Regenwasser sammeln kann für die Wasserversorgung des Gartens.


Die neuen Hütten sehen ganz anders aus:
Da viele Lehmhütten diesem Unwetter nicht standhalten konnten, haben wir uns mit den Dorfbewohner zusammen entschlossen die neuen Hütten (Häuschen) mit Fundament und gemauerten Zementsteinen - ob rund oder eckig, je nach Wunsch - neu aufzubauen, die rechteckige Bauweise hat den Vorteil, dass später auch noch angebaut werden kann und die Ablageflächen vorteilhafter sind. Hier ist nur 1 Bild zu sehen, weil in der Homepage nur Text und 1 Foto oder nur 2 Fotos gezeigt werden können. Es waren jedenfalls rund 12 Hütten.
Das neue Gesundheitssystem:
Damit die Sterberate bei den Kindern wegen Malariaerkrankung oder nun auch anderen Krankheiten verbessert werden konnte, mußten wir erst einmal etwas tiefer in die Spendentasche greifen um einen Grundstock auf ein eigenes Bankkonto für die Krankenkasse KKN (Kranken Kasse Niamtougou)einzahlen zu können, denn den Dorfbewohnern war so ein System fremd und sie wurden sehr mißtrauisch und die Ältesten meldeten sich zu Wort und wollten mindesten 3 Leute zur Kontenverwaltung berufen, was natürlich die Bank nicht mitmachen wollte. Nun wird die KKN von einer Frau (unserer lieben Dignouline) geleitet und zur Zeit auch noch ohne Gehalt oder Lohn, aber sie hat es immerhin geschafft, sogar aus einem Nachbardorf Mitglieder anzuwerben, denn funktionieren kann das System nur mit möglichst vielen Mitgliedern, da der Beitrag sehr gering ausfällt, aber die Krankheitsanfälligkeit auch. Das Foto zeigt die Einführung der KKN wärend einer Dorfversammlung, bei der nicht alle Bewohner teilgenommen haben.

Die Hygiene:
Unsere Dorfbewohner denken und arbeiten schon fleißig mit. Wir hatten einmal vor - da man uns dafür Unterstützung zugesagt hatte - einen Wasserturm mit Grundwasserpumpe und ein Gebäude mit Duschen und WC´s zu erstellen, leider wurde die Finanzierung aus Gesundheitsgründen des Unterstützers doch nicht geschafft. Die Idee hat aber gewirkt und die Dorfbewohner fangen nun an diverse WC´s im Dorf zu bauen incl. Wasserbehälter und Waschbecken zum Hände waschen. Kein europäischer Standard, aber es funktioniert und das ist die Hauptsache. Das ist zum Beispiel eine Hilfe zur Selbsthilfe. Irgend wann wird alles verbessert.
Feldarbeit erleichtern:
Bisher wurden die Feldfurchen mit der Hand und einem Handpflug gezogen, um das Feld zu bestellen wurden viele Arbeiter und Arbeiterinnen benötigt, die sich dann ständig abwechselten. Man kann sich nicht vorstellen wie schwer diese Arbeit ist. Auch ist das Feld natürlich auf Grund dieser Arbeit nicht sehr groß und das soll nun geändert werden. Es wird ein Stall für 2 Ochsen gebaut und die Ochsen kommen Anfang Mai ins Dorf und werden von einem Trainer für die Feldarbeit angelernt. Ein Pflug wurde vom Dorfschlosser schon angefertigt.


Corona-Problem:
Corona in Afrika ist nicht ganz so einfach zu erklären wie in Europa, weil einfach die Glaubwürdigkeit nicht da ist. Die Afrikaner haben sich unter dem Einfluß von Europäern ganz schön verändert, denn zu meiner Zeit als ich noch in Afrika und auch in Togo war, haben diese Menschen uns vertraut und das wurde ausgenutzt, nun sind auch sie mißtrauisch wenn ein Europäer etwas sagt oder einrichten will. Wir wollten also auf jeden Fall vorbeugend tätig werden und unser Vertrauensmann hat dann von Lome´einen Lautsprecherwagen angefordert der die Dorfbewohner auf Maskenpflicht und entsprechenden Abstand hingewiesen hat und da dieses ein afrikanisches Vorgehen war, hat es auch gewirkt und wir haben nur 1 Coronafall gehabt, der aber gut ausgegangen ist.

Unsere Schweinezucht:
Wir hatten bereits im Jahr 2020 eine Schweinezucht auf Wunsch unseres Vertrauensmannes eingeführt und dafür einen Eber und 2 Schweinedamen eingekauft, die per Motorrad angeliefert wurden weil zu dieser Zeit die Strasse mit einem Auto nicht befahrbar war und somit 3 Fahrten notwendig wurden. Weiterhin wurde unser erster Wurf durch eine Schweinepest vernichtet, so daß wir erneut anfangen mußten und in der Zwischenzeit haben wir einen neuen Stall bauen müssen wegen Unwetterschaden bei dem auch 1 Schwein durch eine einstürtzende Mauer erschlagen wurde. Aber es sind bis heute 18 Schweine und alle gut im Futter und gesund.
Die Imker im Dorf:
Sicherlich ist es bereits bekannt, daß in Afrika die Imker bei der Honigernte die Bienen verbrennen, damit sie nicht gestochen werden und das ist uns natürlich überhaupt nicht recht, denn gerade Bienen gehören zu den wichtigsten Insekten überhaupt und das nicht nur wegen dem Honig. Aber es ist halt auch eine Finanzfrage, Schutzanzüge kann sich keiner leisten und ein Rauchgebläse schon garnicht, also haben wir dafür gesorgt, dass erst einmal Schutzanzüge besorgt wurden und nun auch ein Rauchgebläse mit dem die Bienen beruhigt werden und mit einem weichen Besen abgefegt werden können, aber sie bleiben am Leben. Auch wurden vernünftige Bienenkörbe in sehr guter Qualität und günstiger als im Internet vom Tischler angefertigt.


Ausbildung zur Schneiderin:
Diese junge Dame wollte gerne zur Schneiderin ausgebildet werden und hatte aber nicht das Geld dafür, denn in Togo kostet eine Berufsausbildung Geld. Viele junge Damen gehen dafür in den Städten in die Prostitution um sich das Geld dafür zu verdienen und wir meinen, daß muss aufhören und geändert werden. Hier haben wir die Finanzierung für die Ausbildung übernommen und die junge Dame hat sich darüber sehr gefreut. Dieses war auch ein Grund dafür, daß wir ein Patenprojekt gestartet haben, bei dem die Paten selber für die Ausbildung der Patenkinder das Geld ansparen, damit die Patenkinder eine Ausbildung erhalten können.

Die Dorfhandwerker:
In GBangragou gibt es inzwischen folgende Handwerker und wir können nur sagen, die Qualität der Arbeiten die mit den geringsten Handwerkszeug hergestellt werden, sind hervorragend. Ich behaupte einmal ganz frech, keiner unserer Handwerker wäre im Stande das unter den vorhandenen Umständen zu erreichen. Ein Wellblechdach wird mit einer Machete und einem Holzknüppel auf Maß sauber zugeschnitten. Ähnlich arbeitet auch der Tischler, der aber in der Zwischenzeit wenigstens schon eine Säge, einen Hammer, Schraubzwinge und Zange besitzt. Es werden im Dorf auch Kleider, Hüte, Schuhe für den täglichen Bedarf hergestellt und auf dem Markt verkauft. Der Schlosser hat sogar ein Schweißgerät, sonst hätte er den Pflug nicht preiswert bauen können, sondern hätte ihn nieten müssen. Die Werkstätten sehen entsprechend aus, im Foto zeige ich die Werkstatt des Tischlers.

